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Auftraggeber : Leibniz Gemeinschaft

Für die acht Museen der Leibniz Gemeinschaft entwickelte IJsfontein eine spielerische Multi-Touch-Table-Anwendung, in der Spielende Museumsobjekte vor schädlichen Einflüssen schützen. Die Handlungsfelder der präventiven Konservierung, die Notwendigkeit schützender Maßnahmen und die Relevanz der Museumsarbeit werden dabei deutlich gemacht.

Erhalt und Bewahrung von Kulturgütern spielerisch vermittelt

Wie begeistert man Kinder und Jugendliche für einen Museumsbesuch? Spielerisch, interaktiv und kurzweilig. Und mit technischen Lösungen, die für die Zielgruppe alltäglich sind. Anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 entwickelte IJsfontein für die acht Forschungsmuseen der Leibniz Gemeinschaft eine spielerische Multi-Touch-Table Anwendung.

Das Projekt soll bei der jungen Zielgruppe Interesse für die naturwissenschaftlichen Exponate wecken, Verständnis schaffen für den besonderen Umgang mit Sammlungsobjekten und das Bewusstsein für die Relevanz von Erhaltung und Bewahrung fördern.

Niedrigschwelliger, unterhaltsamer Einstieg in eine komplexe Thematik

Ein Handlungsfeld der Museen zum langfristigen Erhalt und Pflege von Kunst und Kulturgütern ist die präventive Konservierung. Durch Erkennen und Vermeiden bzw. Reduzieren schädlicher Einflüsse wird ein möglichst optimales Umfeld für das jeweilige Kulturobjekt geschaffen.

Um diese Aufgabe zu bewältigen, bedarf es Kenntnisse über verwendete Materialien und Herstellungstechniken, über das gegebene Umfeld sowie die Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation. Indem sich Spielende in die Rolle eines Experten für Präventive Konservierung begeben, setzen sie sich unweigerlich mit den eben genannten Punkten auseinander und lernen auf abstrakte Art und Weise notwendige Handlungsfelder der Präventiven Konservierung kennen.

Die wesentlichen Herausforderungen lagen nicht zuletzt in der Heterogenität der Zielgruppe. Immerhin sollten 8-25jährige gleichermaßen abgeholt und begeistert werden. Gleichzeitig war es notwendig, einen niedrigschwelligen, unterhaltsamen Einstieg in die komplexe Thematik der acht verschiedenen Museen zu finden.

Entstanden ist ein kollaboratives Spiel mit Spaßfaktor, in dem die Spielenden alleine und im Team in die Rolle der „Bewahrer*innen“ schlüpfen. Ziel ist, Objekte aus den Sammlungen der Forschungsmuseen gegen schädliche Einflüsse, z.B. Licht, Luftfeuchtigkeit, Temperaturschwankungen, Insekten, zu schützen.

„Wir haben alle Objekte durchgespielt – zu viert mit einer sehr fitten 16-jährigen Schülerpraktikantin. Das Spiel macht wirklich Spaß und bedient die angedachte Zielgruppe, Jugendliche bis junge Erwachsene gut.“ (Mitarbeiter Museum für Naturkunde Berlin)

Selbst erleben!

Das Spiel kann ab sofort im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt am Main getestet werden. Es wird dort im Rahmen einer kleinen Ausstellung die Restaurierungsgeschichte der fossilen Schädeldecke von Sangiran II, einem besonders gut erhaltenen Fossil einer ausgestorbenen Art der Gattung Homo erectus, präsentiert. In den kommenden Wochen ziehen auch die anderen Forschungsmuseen nach: Deutsches Bergbau-Museum Bochum, das Deutsche Museum in München, das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven, das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg, das Museum für Naturkunde in Berlin, das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz sowie das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn.