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Auftraggeber : Museum4punkt0- Humboldt Forum

Nehmen wir an, Sie befinden sich in einem Kanu mitten auf dem Pazifischen Ozean. Ohne GPS, Kompass, Sextant oder Karte. Um Sie herum nur die Wellen des Meeres. Die Sonne brennt über Ihnen und eine einzige Wolke. Würden Sie, nur mit der Natur um sich herum, eine Insel finden können, die meilenweit entfernt ist? Würden Sie sich zurechtfinden können?

Eine virtuelle Reise mit einer traditionellen Drua

Die Ureinwohner Polynesiens nutzen seit Tausenden von Jahren ihre eigenen traditionellen Methoden zur Navigation auf dem Meer. Für das Ethnologische Museum im Humboldt-Forum in Berlin hat IJsfontein ein Virtual-Reality-Spiel entwickelt, in dem Besucher diese traditionellen Navigationsmethoden erlernen. Zwischen den ausgestellten historischen Booten aus Polynesien ist ein VR-Erlebnis aufgebaut. Darin können Kinder und Jugendliche auf einer eigenen Drua, einem traditionellen Kanu, die Gewässer Ozeaniens bezwingen und die speziellen Navigationstechniken üben.

Bula! Willkommen auf den Fidschi-Inseln!

Im Spiel werden Sie von einem alten Whakatere, einem einheimischen Seefahrer, begrüßt. Er erzählt von einem Fest auf einer Insel ein paar Meilen entfernt und dass man mit seinen Druaheen dorthin segeln kann. Auf dem Weg dorthin müssen vier Aufgaben erfüllt werden. Für jede dieser Aufgaben muss der Spieler genau auf die Hinweise achten, die die Natur gibt. Auf diese Weise kann er seinen Weg finden.

Der erste Hinweis kommt von der Sonne, die den Spieler nach Westen weist. Dann, wenn es Nacht wird und die Sonne nicht mehr sichtbar ist, muss der Spieler nach Newe, dem Kreuz des Südens, suchen. Dieses kleine, aber markante Sternbild weist den Weg nach Süden. Schließlich verraten die Formen der Wolken und die Richtung, in die die Vögel fliegen, wo Land zu finden ist. Auf dem Weg dorthin hilft ihnen Vonu, eine Schildkröte.

Eine polynesische Perspektive

Dieses VR-Spiel erweckt den Kontext zu den Exponaten der Sammlung, den traditionellen Booten, zum Leben. Der Spieler taucht in ein virtuelles Ozeanien ein. Es ist wichtig, dass die Geschichte nicht aus westlicher Sicht erzählt wird, sondern aus der polynesischen Perspektive. Besonderes Augenmerk wurde daher auf die Entwicklung eines wahrheitsgetreuen Navigators gelegt, der auf einem bestehenden Whakatere basiert. Auch die Partymusik entspricht der traditionellen Musik aus Polynesien.

Gleichzeitig wollen wir die “modernen” Veränderungen, die auch auf den kleinen Inseln Ozeaniens zu beobachten sind, nicht leugnen. Deshalb sehen wir im Spiel die Bewohner mit Motorbooten und Mobiltelefonen. Und auf dem Weg dorthin müssen Sie und Ihre Drua auf große Containerschiffe aufpassen…